Die Chance, einen Sperlingskauz zufällig zu sehen, geht eigentlich gegen Null!
Dein Bekannter muss viel Vetrauen in Dich haben, denn selbst erfahrene Ornithologen werden in ihrem Leben niemals einen Sperlingskauz zu Gesicht bekommen und man sollte sich in der Tat sehr gut überlegen, ob und wem man anvertraut, wo dieses possierliche Kerlchen vlt. zu sehen ist.. Er kommt eben nicht überall vor und der Bayr. Wald ist m. E. noch ein Habitat mit der "größten" Population.
Wenn Dein Bekannter von einer "ganzen Reihe" von Sperlingskauzrevieren spricht, könnte dies zu der falschen Annahme verleiten, dass man diese Vögel dort massenhaft sehen könnte. Dies ist natürlich nicht der Fall, sondern eine relative Angabe.
Ich habe dieses Jahr den Sperlingskauz ebenfalls fotografiert - in einem geradezu märchenhaft anmutenden Waldgebiet - und einen Vogelkundler mitgenommen, der seit mehr als 40 Jahren intensiv ornithologisch tätig ist (auch für staatl. Einrichtungen.) Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Sperlingskauz gesehen und mich vor Glückseligkeit schließlich in den Arm genommen und bei mir bedankt, was zeigt, welch emotionaler Augenblick diese Begegnung für ihn als erfahrener Vogelkundler war.
Auch ich war einfach nur überwältigt und beobachtete diese winzige Eule erst einmal eine ganze Weile, ohne den Versuch zu unternehmen, sie fotografieren und dadurch zu vertreiben. Diese Befürchtung erwies sich aber schnell als unbegründet, denn - und dies konnte ich auch kaum glauben, wenngleich ich mich natürlich zuvor kundig gemacht und dies bereits erfahren hatte - der Sperlingskauz ist relativ störunempfindlich gegenüber Menschen. Die Begründung ist nach Angaben von Experten einfach: Da es so gut wie keine Begegnung zwischen Sperlingskauz und Menschen gibt, entsteht für ihn offenkundig kein Feindbild.
Es war einfach ein erhebender Moment, ein so selten zu sehendes Tier relativ nah vor sich sitzen zu sehen und dass es dabei kaum Scheu und Angst zeigt. Und gleichzeitig dachte ich mir, dass es vermutlich besser wäre, wenn es mir bzw. dem Menschen nicht dieses Vetrauen entgegenbrächte. Traurig, dass man als Mensch letztlich zu diesem Gedankengang verleitet wird ...
Viele Grüße
Volker