Bitte um Tipps zur Wamselfotografie

Michael erstellte das Thema Bitte um Tipps zur Wamselfotografie

5 Jahre 10 Monate her

Hallo.
An einem Bach in der Nähe sind zur Zeit junge (aber schon recht selbstständige) Wasseramseln unterwegs. Ich habe mich noch nicht genug mit dieser Spezies beschäftigt, könnt ihr mir Tipps zur Beobachtung und Fotografie geben?
Legt ihr euch einfach getarnt an vermutlich geeigneter Stelle auf die Lauer?
Ich habe keine Ahnung, wie weitläufig sie sich normalerweise herumtreiben, ob ich dort also zwei Tage vergeblich sitzen würde, oder ob sie wie Eisvögel in deutlich kürzeren Abständen ihre Lieblingsstellen abklappern.
Für Erklärungen zum Verhalten, Tarnungs- und Verhaltenstipps bin ich euch dankbar!

Viele Grüße,
Michael

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wolfcgn antwortete auf das Thema: Bitte um Tipps zur Wamselfotografie

5 Jahre 10 Monate her

Gelegentlich besuche ich in unregelmäßigen Abständen die kleinen Wasseramseln, doch sind "meine" Wasseramseln recht unempfindlich, so dass ich dort nicht getarnt sein muss. Es ist einfach so viel an beiden Ufern des Flusses los, dass sie in gewissen Grenzen die Menschen akzeptieren... An anderer Stelle habe ich sie auch schon durchaus als furchtbar scheu kennengelernt, und selbst getarnt lassen sich diese kleinen scheuen Gesellen dann nur schwerlich täuschen...

Wenn die kleinen, dauerhungerigen Nachwuchs-Wamseln nicht gerade verzweifelt nach Futter suchen oder evtl. auch noch betteln, verstecken sie sich gerne am Flussufer bzw. hinter Steinen/Felsen an der Uferbefestigung, so kenne ich das zumindest. Wenn sie dann bald wieder Hunger haben, kommen sie auch schon mal von sich aus etwas näher an einen heran... ;-)

Volker hat sich aber intensiv mit ihnen beschäftigt und er berichtete einmal, dass die Jungvögel nach dem Verlassen des Nestes meist von Neststandortnähe aus sich flussabwärts bewegen und gegen Abend dann von ihren Eltern gerne wieder Richtung Nest zurückgeführt werden. Also ich hoffe, dass ich es so richtig in Erinnerung habe. So genau konnte ich dieses Verhalten bisher leider nicht beobachten, und letztlich ist ja auch schon nach wenigen Tagen Schluss mit der Vollverpflegung durch die Eltern... ;-) Und später müssen sie ganz aus dem Revier der Eltern (oder, so gesehen, des Elternteils, der dort nach Abschluss der Brutsaison verbleibt) heraus...

Wie gesagt, die kleinen grauen Dinger verstecken sich zeitweise und sie sind auch durch ihre Gefiederfarbe bereits gut getarnt. Und ich kenne es so, dass sie am Ufer verteilt auf Futternachschub warten. Werden sie noch gefüttert (oder sie hoffen es noch zumindest), dann kommen sie aus ihrem Versteck, wenn sie die Eltern sehen/hören, und betteln lautstark mit zitternden Flügeln. Durchaus sind sie auch ein wenig Standorttreu - die oft einzelne Jungwamsel bleibt beim einmal gefundenen "Versteck" gerne auch längere Zeit und kommt nach kurzen Ausflügen auch gerne dorthin zurück.

An Deiner Stelle würde ich mit Fernglas ausgerüstet den Bach vorsichtig und ruhig aus mittlerer Distanz, so dass Du nicht störst, absuchen. Die jeweiligen Wasseramselreviere sind unterschiedlich groß - an gut geeigneten Stellen können durchaus schon mal die Reviere nur etwa 1000 Meter Bach- bzw. Flusslänge umfassen, bis das nächste Revier beginnt. Wenn Du dann nach längerer Beobachtung festgestellt hast, wo sich das junge Wamselchen aufhält und wo sie dann auch nach Futter sucht, sich vorsichtig einer der Stellen der Futtersuche nähern (trotzdem Distanz halten!), dort auf das Auftauchen des Wamselchen warten und immer ruhig bleiben... ;-)

Vielleicht schreibt Volker noch etwas zu Deiner Frage - er hat sicherlich die größere Erfahrung bei der Begegnung mit diesen hochinteressanten Vögelchen.

Viel Spaß und Erfolg bei Deinen Beobachtungen und beste Grüße
Wolfgang

Letzte Änderung: 5 Jahre 10 Monate her von wolfcgn.

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Michael antwortete auf das Thema: Bitte um Tipps zur Wamselfotografie

5 Jahre 10 Monate her

Hallo Wolfgang, danke für deine ausführliche Antwort, einiges davon dürfte mir schon weiterhelfen.
Meine Wamselchen sind leider nicht an Menschen gewöhnt und doch recht scheu, aber vielleicht klappt es ja wirklich, dass ich mich mit recht großem Respektabstand hinsetze, so dass sie weder flüchten, noch sich verstecken und dann hoffe, dass sie von sich aus etwas näher kommen.

Wo das Nest ist, weiß ich leider nicht.

Mal sehen, wahrscheinlich hilft es am meisten, dort möglichst viel Zeit zu verbringen und ein Gefühl für die Wamseln zu entwickeln. Anfangs fand ich Eisvögel ja auch schwierige Motive, aber wenn man sie mal kennt, dann kann man sich super darauf einstellen und es klappt fast wie von selbst.

Du musst uns auch mal wieder mit einem deiner genialen Wamselbilder erfreuen!

Grüße, Michael

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