Dass Zwergtaucher Insekten nachstellen und nicht nur Fische jagen, ist bekannt. Allerdings habe ich jetzt erst zum ersten Mal solch ein Insektenjagdverhalten bei Zwergtauchern live beobachten können und natürlich versucht, diese Situation fotografisch festzuhalten. Der Vorgang läuft erstaunlich schnell ab: Wenige Milisekunden später war die Stechmücke erbeutet. Die Treffsicherheit dieser Miniwasservögel, wenn es darum geht, ein Insekt über der Wasseroberfläche zu erbeuten, ist wirklich verblüffend. Dabei springen die Zwergtaucher teilweise auch ein ganzes Stück hoch in die Luft.
Problematisch war es, die Stechmücke in etwa in der gleichen Schärfeebene einzufangen, aber bei manchen Aufnahmen hat es glücklicherweise gepasst.
Equipment E-M1 + Olympus M.Zuiko Digital ED 40-150mm 1:2.8 Pro + MC-14
Michael
Hallo Volker, mein Lob für deine Zwergtaucheraufnahmen stehen ja schon im Oly-Forum - aber meine Fragen nochmals: Wo sind deine Zwergtaucher? Wo steht die Kamera? Wie fokussiert und ausgelöst? Bin sehr neugierig! LG Michael
volker
Hallo Michael,
anders, als bei meinen meisten anderen Zwergtaucherfotos, die mit höherem Aufwand (Fernauslösung, Bildsignalübertragung, ggf. Stativ im Wasser usw.) realisiert wurden, habe ich dieses Foto aus der Hand geschossen. Die Fokussierung erfolgte mit dem mittleren 1-AF-Feld. Ich fotografiere fast ausschließlich mit Verschlusszeitvorgabe und ignoriere bei Wasservögeln bewusst die Exposure-To-The-Right (ETTR)-Philosophie zu Gunsten einer ISO-Reduktion bei benötigter Verschlusszeit. Hintergrund: Moderne RAW-Entwickler sind m. E. in der Lage, die sich hieraus scheinbar ergebenden Nachteile ganz gut wieder auszugleichen. Bei Wasservögeln ist meine Priorität, helle, in der Sonne glänzenden, nassen Gefiederstellen vor einer Überstrahlung zu schützen. Das gilt auch für die Wassertropfen bei Aufnahmen von Wasservögeln, die sich baden usw.
Um möglichst weit auf die Ebene des Tieres zu kommen, habe ich das ausklappbare Display der E-M1 genutzt und das Tier mit diesem Display "verfolgt". Das ist m. E. schwieriger als mit dem Sucher, vor allem bei ungünstiger Sonneneinstrahlung, lohnt sich aber wg. der Perspektive. Da der Zwergtaucher mit doch recht hoher Geschwindigkeit loslegt, wenn er eine Stechmücke jagt, ist es klar, dass man einen entsprechenden Ausschuss trotz HiSpeed-Mode hat, weil man das Tier, wenn es annähernd formatfüllend abgelichtet werden soll, kaum noch richtig "verfolgen" kann. Desweiteren ist die Stechmücke natürlich nur selten einigermaßen in der gleichen Schärfeebene wie der jagende Zwergtaucher. Dieses Foto ist eines von wenigen, bei denen es einfach passte. Glücklicherweise gelangen auch noch ähnliche vom Männchen, wie es gerade nach oben in die Luft Richtung einer Mücke "schießt".
Da die Tiere recht scheu sind, darf man sich bei den Aufnahmen auch so gut wie nicht bewegen, was schon eine Tortur sein kann, weil das Halten der Kamera über dem Wasserspiegel, Verfolgen mit dem Display und gleichzeitige Auslösen, ohne sich selbst möglichst wenig zu bewegen, schon ganz gut in ins Kreut geht. Zumindest bei mir
Viele Grüße Volker
wolfcgn
Ein feines Bild mit schöner Spiegelung des Zwergtauchers - der kleine Taucher musste ja nach der Mücke schnappen, bevor diese ihn selber sticht...
Viele Grüße Wolfgang
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Problematisch war es, die Stechmücke in etwa in der gleichen Schärfeebene einzufangen, aber bei manchen Aufnahmen hat es glücklicherweise gepasst.
Equipment
E-M1 + Olympus M.Zuiko Digital ED 40-150mm 1:2.8 Pro + MC-14
mein Lob für deine Zwergtaucheraufnahmen stehen ja schon im Oly-Forum - aber meine Fragen nochmals:
Wo sind deine Zwergtaucher? Wo steht die Kamera? Wie fokussiert und ausgelöst? Bin sehr neugierig!
LG Michael
anders, als bei meinen meisten anderen Zwergtaucherfotos, die mit höherem Aufwand (Fernauslösung, Bildsignalübertragung, ggf. Stativ im Wasser usw.) realisiert wurden, habe ich dieses Foto aus der Hand geschossen. Die Fokussierung erfolgte mit dem mittleren 1-AF-Feld. Ich fotografiere fast ausschließlich mit Verschlusszeitvorgabe und ignoriere bei Wasservögeln bewusst die Exposure-To-The-Right (ETTR)-Philosophie zu Gunsten einer ISO-Reduktion bei benötigter Verschlusszeit. Hintergrund: Moderne RAW-Entwickler sind m. E. in der Lage, die sich hieraus scheinbar ergebenden Nachteile ganz gut wieder auszugleichen. Bei Wasservögeln ist meine Priorität, helle, in der Sonne glänzenden, nassen Gefiederstellen vor einer Überstrahlung zu schützen. Das gilt auch für die Wassertropfen bei Aufnahmen von Wasservögeln, die sich baden usw.
Um möglichst weit auf die Ebene des Tieres zu kommen, habe ich das ausklappbare Display der E-M1 genutzt und das Tier mit diesem Display "verfolgt". Das ist m. E. schwieriger als mit dem Sucher, vor allem bei ungünstiger Sonneneinstrahlung, lohnt sich aber wg. der Perspektive. Da der Zwergtaucher mit doch recht hoher Geschwindigkeit loslegt, wenn er eine Stechmücke jagt, ist es klar, dass man einen entsprechenden Ausschuss trotz HiSpeed-Mode hat, weil man das Tier, wenn es annähernd formatfüllend abgelichtet werden soll, kaum noch richtig "verfolgen" kann. Desweiteren ist die Stechmücke natürlich nur selten einigermaßen in der gleichen Schärfeebene wie der jagende Zwergtaucher. Dieses Foto ist eines von wenigen, bei denen es einfach passte. Glücklicherweise gelangen auch noch ähnliche vom Männchen, wie es gerade nach oben in die Luft Richtung einer Mücke "schießt".
Da die Tiere recht scheu sind, darf man sich bei den Aufnahmen auch so gut wie nicht bewegen, was schon eine Tortur sein kann, weil das Halten der Kamera über dem Wasserspiegel, Verfolgen mit dem Display und gleichzeitige Auslösen, ohne sich selbst möglichst wenig zu bewegen, schon ganz gut in ins Kreut geht. Zumindest bei mir
Viele Grüße
Volker
Viele Grüße
Wolfgang
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